KAPITALIS MUS UND KULTUR
mit Wolfgang Fritz Haug (Prof. für Philosophie FU Berlin, wiss. Leiter beim Berliner Institut für kritische Theorie (InkriT) e.V.)
In den einführenden Thesen geht es um den Versuch, ein Widerspruchsverhältnis mit marxistischen Begriffen auseinanderzulegen. Zu prüfen ist, ob der Satz von Marx, wonach „in unsern Tagen […] jedes Ding mit seinem Gegenteil schwanger“ geht, auch noch für die Hightech-kapitalistische Produktions- und Lebensweise gilt.
Samstag, 10-11 Uhr (Input), Raum JK 26/201
KONSUMTERROR
Wie die Warenästhetik unsere Beziehungen verändert
mit Wolfgang Fritz Haug
„Wie verändert sich jemand, der fortwährend erhält, was er wünscht – aber es vor allem als Schein erhält?“ (Haug, W.F.: Kritik der Warenästhetik; überarbeitete
Neuausgabe; gefolgt von Warenästhetik im Hightech-Kapitalismus; Edition Suhrkamp 2009, S. 82).
Samstag, 11.15-13 Uhr (Workshop), Raum JK 26/201
RIGHT TO THE CITY!
Kämpfe in der neoliberalen Stadt
mit Andrej Holm (Sozialwissenschaftler Uni Frankfurt/M.)
Im Zuge der neoliberalen Restrukturierung der Städte und den daraus folgenden Ausgrenzungen und Marginanlisierungen wurde die Forderung nach einem „Recht
auf Stadt“ in den vergangenen Jahren von vielen städtischen Protestbewegungen aufgegriffen. Der Beitrag soll die konzeptionellen Grundlagen eines „Rechts auf
Stadt“ vorstellen und verschiedene Bewegungsansätze beschreiben.
Samstag, 10-11 Uhr (Input)/11.15-13 Uhr (Workshop), Raum KL 25/134
FILM: “CULTURE JAMMING“
mit David Schwertgen (Dipl.-Ing. Photoingenieurwesen und Medientechnik, freier Autor, Regisseur und Blogger)
Die Dokumentation Culture Jamming verfolgt die subversive Kulturstrategie des 21. Jahrhundert von den Anfängen bei Marcel Duchamp und der Situationistischen
Internationalen bis hin zum postmodernen Info-War. Culture Jamming verbreitet virale Information, gefakte Medienkampagnen oder Websites, um die Massenmedien
zu jammen. (www.culture-jamming.de)
Samstag, 10-11 Uhr (Input), Raum K 24/21
DISKUSION: “CULTURE JAMMING“
Medienaktivismus im 21. Jahrhundert
mit David Schwertgen
Im Anschluss an das Screening werden wir darüber diskutieren, inwieweit ästhetische Subversion für linke Politik sinnvoll sein kann. Ausgehend von der Suche
einer Utopie in Debords Gesellschaft des Spektakels und Ecos Anmerkungen in dem Essay Die Fälschung und der Konsens ist die Fragestellung, ob eine Kritik
der Kommunikation über die Warenzirkulation eine gute strategische Option sein kann.
Samstag, 11.15-13 Uhr (Workshop), Raum K 24/21
„WEISDEUTSCHE“ OST-WEST-HIERARCHIEN IM FILM
mit Juliane Edler (PhD Candidate Graduate Programme in Political Science York University Toronto, Canada)
Konstruktionen von Differenz - zwischen weißen Westdeutschen, weißen Ostdeutschen und nicht-weißen Deutschen – sind konstitutiv für die Hierarchisierung
verschiedener sozialer Gruppen. Eine Analyse des hegemonialen kulturellen Reservoirs (artikuliert in Filmen wie Good-bye Lenin, Das Leben der Anderen und
Million Dollar Baby) ist ein Ansatzpunkt, die Spezifika der Dreiecksbeziehung loßzulegen.
Samstag, 11-13 Uhr, Raum JK 31/228
KREATIVE POLITISCHE AKTIONSFORMEN I
mit Marc Amann (Herausgeber von „go.stop.act! Die Kunst des kreativen Straßenprotests“)
Verstecktes Theater, Straßenparty, Bossnapping, Streik, Tortenwerfen, Blockieren, rückwärts Demonstrieren, vorwärts Alternativen Entwickeln, … Aktionsgeschichten
und Beispiele verschiedenster kreativer politischer Aktionsformen in Worten, Filmen und zur Diskussion.
Samstag, 17-18.30 Uhr, Raum KL 26/130
ALTERNATIVE BERICHTERSTATTUNG
Freie Radios als gegenhegemoniales Projekt (anhand lateinamerikanischer Beispiele)
mit Viviana Uriona (Attac-Koordinierungskreis, Bundesverband Freie Radios)
Im Workshop wird zunächst ein kurzer Überblick über die Geschichte und Entwicklung freier Radios auf dem lateinamerikanischen Kontinent gegeben. Dies soll uns
anregen, darüber nachzudenken und zu diskutieren, inwiefern die alternative Berichterstattung - hier mit dem Fokus auf Radio - ein gegenhegemoniales und emanzipatorisches Projekt war, ist und noch sein kann.
Samstag, 15-16.30 Uhr, Raum K 29/204
STRET ART IN DER POSTFORDISTISCHEN STADT
mit Katrin Klitzke (Promovierende TU Harburg, Mitherausgeberin von „Street Art. Legenden zur Straße“)
Seit den 1980ern versuchen Städte sich durch gezieltes Stadtmarketing im Wettbewerb voneinander abzugrenzen. In diesem Zusammenhang tritt die Vorstellung
zutage, dass eine sog. „kreative Klasse“ die Prosperität der Städte fördern kann, indem sie die kulturelle Attraktivität einer Stadt mitgestaltet. In diesem Workshop sollen die alltagspolitischen Dimensionen von Street Artund widersprüchliche Akteursrollen von Street Artists in Bezug auf diese Debatten diskutiert werden.
Samstag, 15-16.30 Uhr, Raum K 24/21
ADBUSTING
Mach Werbeflächen zum Podium deiner Ideen
mit Stephan Koenig (Graphikdesigner Berlin)
Die sichtbare Oberfläche der Stadt gehört deren Bewohnern und kann frei von ihnen gestaltet werden. Dieses Grundverständnis bildet das Fundament unserer Arbeit.
Eine von vielen Möglichkeiten, dieses Verständnis umzusetzen, ist das Adbusting – das Angreifen und Verändern von Werbebotschaften im urbanen Raum. In diesem Workshop berichten wir von unseren eigenen Projekten, verraten aber vor allem Tricks und Kniffe zum Selbermachen.
Samstag, 15-16.30 Uhr, Raum K 31/201
KREATIVE POLITISCHE AKTIONSFORMEN II
mit Marc Amann (Herausgeber von „go.stop.act! Die Kunst des kreativen Straßenprotests“)
Fortsetzung des Workshops „Kreative politische Aktionsformen I“. Beschreibung s.o.
Samstag, 17-18.30 Uhr, Raum KL 26/130
D.A.R. DANCE AGAINST RACISM
Über die Möglichkeit, durch Tanz eine politische Öffentlichkeit zu schaffen
mit Susanne Oesterreicher (Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin der Academia Jangada, Initiatorin politischer Tanzprojekte)
Capoeira kann auf eine lange Tradition als Widerstandstanz zurückblicken. Im Projekt D.A.R. sollen Menschen in ihrem Kampf gegen den alltäglichen Rassismus zugleich sensibilisiert werden und neue Kraft finden.
Samstag, 17-18.30 Uhr, Raum KL 24/122d
LINKS UND LIBERTÄR ?
Warum Die Linke mit der individuellen Freiheit hadert
mit Klaus Lederer (Vorsitzender Landesverband Die Linke Berlin)
Warum wird immer wieder ein Widerspruch konstruiert zwischen linker Überzeugung und dem Eintreten für individuelle Freiheitsrechte? Klaus Lederer sieht dieses
Phänomen vor allem darin begründet, dass viele Traditionslinke „Freiheit“ gegenüber „Gleichheit“ immer noch als nachrangig betrachten bzw. als „bürgerlich“ abtun.
Unter Rückgriff auf Marx plädiert Lederer stattdessen dafür, diesen falschen Gegensatz endlich zu überwinden.
Samstag, 17-18.30 Uhr, Raum K 29/204
PIRATES OF THE INTERNETS UNITE!
Piracy and the Neen art group
mit Miltos Manetas (internationaler Maler, Video- und Netzkünstler, London)
Miltos Manetas is a London-based painter and multimedia artist and the founder of “NEN“, an international art movement for the Internet. This year, Manetas created the first Internet Pavilion of the Venice Bienalle inviting the crowd of The Pirate Bay to participate and make their “Embassy of Piracy“.
Samstag, 17-18.30 Uhr, Raum K 24/21
CHANCES OF CRISIS
Bewegungen aus einem instabilen Feld
mit Tatjana Fell, Carsten Horn und Kerstin Karge (Arttransponder e.V. Berlin)
Untersuchung von möglichem Austausch und Vernetzung von Kunst- und Kulturschaffenden/Projekträumen und neuer Formen von Kooperation und politischer
Artikulation. Es werden u.a. die Auswirkungen des Finanzcrashs auf die Arbeitsbedingungen im Kulturbereich und seiner Chancen diskutiert.
Sonntag, 10-12 Uhr, Raum K 25/11